Brief des August Paul Migenda an Emilie Wiesner im Oktober 1894
Brief des frisch gebackenen Vaters August Paul Migenda (1867 - 1923) im Oktober 1894 an Emilie Wiesner zwecks Bekanntgabe der Geburt seines ersten Kindes Erich Arthur Migenda (1894 - 1969) und der Bitte, bei der bevorstehenden Taufe die Patenschaft für das Kind zu übernehmen. Bei Emilie Wiesner handelt es sich vermutlich um die verheiratete Schwester seiner Ehefrau Ida Anna Martha geb. Einspenner (1869 - 1946).
Man beachte den schon vorgedruckten Briefumschlag innen und außen mit seinen fertigen Bildern und schöngeschriebenen Texten, bei dem man nur noch die offen gelassenen Lücken einzeln auszufüllen brauchte und die heute etwas schwülstig wirkenden Anreden. Zumindest auf dem Papier waren 1894 noch Respekt und Höflichkeit angesagt, insbesondere, wenn man jemanden um etwas bat! Ein krasser Gegensatz zu heute (2021), wo üblicherweise nur noch „gefordert“ und „verlangt“ wird, je lauter und krakelhafter, desto erfolgreicher!
Man beachte den schon vorgedruckten Briefumschlag innen und außen mit seinen fertigen Bildern und schöngeschriebenen Texten, bei dem man nur noch die offen gelassenen Lücken einzeln auszufüllen brauchte und die heute etwas schwülstig wirkenden Anreden. Zumindest auf dem Papier waren 1894 noch Respekt und Höflichkeit angesagt, insbesondere, wenn man jemanden um etwas bat! Ein krasser Gegensatz zu heute (2021), wo üblicherweise nur noch „gefordert“ und „verlangt“ wird, je lauter und krakelhafter, desto erfolgreicher!
Transkription:
[Umschlagbeschriftung]
Der sehrgeehrten & wertgeschätzten
Frau Emilie Wiesner
in Lampersdorf
als
meiner sehr wertgeschätzten Frau Gevatter
Der sehrgeehrten & wertgeschätzten
Frau Emilie Wiesner
in Lampersdorf
als
meiner sehr wertgeschätzten Frau Gevatter
[Seite 1]
Sehr werthgeschätzte Frau Gevatter
Die Güte des Höchsten
hat uns Eltern mit einem gesunden Sohne vom 8. d. Mts.
gnädigst beschenkt. Wir sind entschlossen denselben
künftigen Dinstag als den 6 November um 2 Uhr
Hochemitt. in der Lampersd. Kirche durch die heil. Taufe zum
Christenthum einweihen zu lassen wobei derselbe die
Namen Erich, Arthur, Paul
empfangen soll und ersuche dafür Sie freundschaftlichst
uns die Liebe zu erweisen, bei dieser heiligen Handlung
am gedachten Tage die Pflichten einer Taufzeugin
gütigst übernehmen zu wollen.
Diesen Beweis der Liebe werden wir stets mit verbindlichsten
Danke erkennen und ich besonders werde jederzeit zeigen, wie
sehr ich bin
Ihr
dankverbundenster
August Migenda.
nebst Frau.
© Thorsten Migenda 2021-06-28
letzte Überarbeitung: -
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